Nach 45 schrecklichen Minuten hats bääääm gamacht - wir sind im Finale!

von Markus Fromm

In so einer Lage war man noch nie - wie sollte man also so ein Halbfinale im Thüringenpokal angehen. Die rührigen Gastgeber, die alles perfekt vorbereitet hatten, wollten natürlich ebenso ihren Traum verwirklichen. Trainer Uslar stellte nur einmal um, der aufgrund zweier Gelber Karten aus Geraer Zeiten gesperrte Weis, wurde von Schönau ersetzt, Walter und Engel spielten in der Zentrale. Und es hatten sich gut 300 Leute aus Bad Langensalza am Büßlebener Jägerstein eingefunden, die unserer Mannschaft alle Unterstützung zukommen lassen wollten. Und es sollte gut los gehen. Nach vier Minuten flankt Schönau, Finger legt ab und Müller steht völlig blank, doch er haut die Kugel über den Kasten von Apitius. Büßleben traute sich nach Anfangsnervosität immer mehr zu und wurde belohnt. Tschirschky nimmt den Ball nach einem zu kurzen Abschlag von Arnold auf und geht bis auf 18 Meter vor die Kiste, zieht mit links ab und es steht 1:0. Das war so nicht geplant. Die Preußen waren zwar bemüht, aber die Gastgeber ließen nichts zu, hielten die Preußen weit weg vom eigenen Strafraum. Einmal kam Müller zur Flanke, doch Fiß einen Tick zu spät (33.). Die Blau-Weißen hatten sogar die Möglichkeit nachzulegen. Kiermeiers Flanke auf den langen Pfosten verpasste Gunkel nur hauchzart (35.). Auf der anderen Seite wieder der aktive Müller auf links durch, der Kopfball von Finger wird von Apitius gehalten, auch im zweiten Zupacken bleibt der Keeper Sieger. Dann Kreische für Büßleben, er haut mit links aus 25 Metern drauf, der Ball geht um Zentimeter am Gehäuse vorbei. Die letzte Gelegenheit vor der Pause nach Ecke von Engel für die Preußen, Eckermann haut den Ball per Kopf drüber.

Gabor Uslar war unzufrieden, stellte zur Pause um auf 4-4-2. Direkt nach dem Wechsel aber ein toller Angriff der Gastgeber, Tschirschky geht steil auf rechts, Eckermann und Domeinski können ihn nicht stoppen, doch Arnold lenkt den Abschluss über die Latte (46.). Vielleicht die entscheidende Szene, denn danach kamen die Preußen ins Spiel. Jägers Flanke erreicht Finger, doch der zieht vorbei (51.). Wieder Finger nach Schönau-Flanke von rechts sieht Apitius auf dem Posten (52.). Es lag was in der Luft, Domeinskis Diagonalpass nimmt Müller mit der Hacke an und schlenzt den Ball Marke "Tor des Monats" in den Winkel zum umjubelten Ausgleich - 1:1 (56.). Und die Preußen waschen scharf nach, Ecke Engel an allen vorbei, ganz hinten wartet Eckermann und der nickt ein zum 1:2 (62.). Jetzt waren die Vorzeichen umgekehrt und die in der ersten Hälfte überragend pressenden Gastgeber ließen in der Intensität nach. Engel hätte bereits für die Vorentscheidung sorgen können, Fiß dribbelt sich durch, Engels Geschoss hält Apitius sehr stark mit beiden Fäusten (68.). Fiß bereitet dann die Vorentscheidung vor, er geht auf rechts ab, seine Maßflanke findet den Kopf des eingewechselten Kleinert - 1:3 (76.). Jetzt war Ruhe auf dem mit 1017 zahlenden Zuschauern stimmunngsvollen Platz am Jägerstein, es waren nur noch die Preußen-Fans zu hören. Kleinerts Chance wurde von Apitius stark gemeistert (81.), doch Fiß setzte den Schlusspunkt nach gutem Pass von Müller. Erst schüttelte er Richter ab, dann umkurvte er Apitius und schob zum 1:4 ein (86.). Jetzt war alles entschieden und der ohne Probleme amtierende Schiedsrichter Roßmell pfiff pünktlich ab. Natürlich wurde der erstmalige Einzug ins Finale gebührend gefeiert, jetzt gilts aber wieder in der Liga, dann als Pokalfinalist. Am 25.05. geht es somit gegen Wacker Nordhausen im Steigerwaldstadion in Erfurt.

Zuschauer: 1017

Tor: 1:0 Tschirschky (11.), 1:1 Müller (56.), 1:2 Eckermann (61.), 1:3 Kleinert (76.), 1:4 Fiß (82.)

Aufstellung: Arnold, Euchler, Eckermann, Domeinski, Jäger, Müller (83. Degner), Walter, Engel (86. Steinmetz), Schönau, Finger (70. Kleinert), Fiß

weiter im Kader: Geißler, Moschkau, Gothe, Franke

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