Pokalkrimi an der Aue - Derbysieg nach Elfmeterschießen
von Clemens Süßenguth
Eine Landespokal-Partie der spannenden Sorte erlebten die Zuschauer beim FC Union Mühlhausen. Nach durchwachsenen Ergebnissen in der Vorbereitung gab es alles zu sehen, was den Pokal so interessant macht - und einen Sieger in Schwarz und Weiß.
In den Anfangsminuten war Preußen spielbestimmend, schaffte es aber nicht daraus Kapital zu schlagen. So wurde das Geschehen ausgeglichener, bis Union zu sich fand und die Abwehr der Gäste häufig in Gefahr brachte. Längere Zeit war man glücklich, doch der erste Gegentreffer hatte sich angebahnt (28.). Die Hausherren hatten nun Mut gefasst, sie überspielten die Abwehr ein weiteres Mal (33.) und es ging mit einem 0:2-Rückstand in die Pause.
Preußen wollte Moral beweisen und sich auf die einfachen Abläufe besinnen. Das funktionierte hervorragend, als der Anschlusstreffer vom Anstoß weg erfolgte. Eine sehenswerte Kombination über viele Stationen auf der linken Spielfeldseite vollendete John Liedel (36.). Nun waren die Gäste richtig im Spiel und wollten den Ausgleich, Piet Noack legte einen Kopfball auf Jakob Vogt, der verfehlte (39.). Weitere gute Möglichkeiten sorgten nicht für den ersehnten Ausgleich, doch Union wirkte zunehmend müde. Allmählich machte sich Anspannung wegen des fehlenden Torerfolges breit, Hektik kam in der letzten Viertelstunde auf. Unzufriedenheit kanalisierte sich in unüberlegten Aktionen, es folgten drei gelbe Karten. Kurz vor Ultimo klappte es endlich, Preußen warf alles nach vorn und Jakob Vogt legte den Ball auf John Liedel, welcher sich erneut treffsicher zeigte (69.). Der Jubel läutete die zehnminütige Verlängerung ein.
Hier wollten beide Teams nichts anbrennen lassen und standen hinten sicher, folglich musste die Entscheidung vom Elfmeterpunkt fallen. Thorben Biniok, Paul Schaffel, Jeremy Trümper und John Liedel übernahmen Verantwortung und verwandelten souverän. Einen zwischenzeitlichen Lattentreffer egalisierte Florian Gath, indem er zwei Bälle halten konnte und damit war der Sieg besiegelt.
Die jungen Preußen konnten ihre Leistung im zweiten Durchgang erheblich steigern und, wenn auch glücklich, letztlich nicht unverdient in die nächste Runde einziehen. In der Verbandsliga wird es sicher nicht einfacher, weshalb es in der kommenden Woche gilt das Spiel aufzuarbeiten um gestärkt in den Punktspielbetrieb zu starten.
Aufstellung FSVP: Florian Gath, Björn Schmidt (50. Paul Bergmann), Till Fraaß, Thorben Biniok, Moritz Helbig (36. Fynn Krutz), Henri Schirrmeister (36. Piet Noack), Finn Harbauer, Paul Schaffel, Paul Bergmann (20. John Liedel), Jeremy Trümper, Jakob Vogt.