Punkte müssen her

von Sven Harnisch

Im Heimspiel gegen die SG Arenshausen/Gerbershausen steht unser Team das erste Mal so richtig mit dem Rücken zur Wand. Bei einer Niederlage droht der Absturz auf einen Abstiegsplatz.

UNSERE MANNSCHAFT ist nach 10 Spielen dort angekommen, wo sie sich wohl selbst nicht nach dem tollen Saisonstart gewähnt hätte. Doch die nackten Zahlen lügen nicht und so stehen die Preußen lediglich 2 Punkte vor einem Abstiegsplatz! Spätestens nach der unglücklichen Niederlage vom Sonntag bei der Reserve vom Oberliga-Spitzenreiter Wacker Nordhausen sollten bei jedem Akteur die Alarmglocken schrillen. Zwar war das Team wieder einmal auf Augenhöhe mit dem Gegner, doch wussten schon die ältesten Propheten des Fußballsports, dass man einfach kein Spiel gewinnen kann ohne eigenes Zutun in der Offensive. Dass es in der Defensivarbeit dabei trotzdem für den Platz an der Ligaspitze reicht, bringt wohl nichts weiter ein, als die berüchtigte „Goldene Ananas“. Vielleicht platzt gegen die Eichsfelder endlich mal der Knoten und man schießt sich dabei den ganzen Frust von der Seele. Das Niveau unserer Equipe ist wesentlich höher als es das Tableau aussagt. Doch im Fußball gibt es bekanntermaßen keine B-Noten und so sollte sich der Aufwand auch endlich einmal in Nutzen (Punkte) niederschlagen! Die Liste der Verletzten lichtet sich im Übrigen so langsam. Torwart Christopher Schneider konnte das Aufbautraining beginnen und wird wohl Ende November dem Team wieder zur Verfügung stehen.

Unser Gegner hat im Augenblick seine wohl beste Phase in der Landesklasse Nord seit dem Aufstieg von 2010. Im dritten Jahr der Ligazugehörigkeit haben sich die Männer von Spielertrainer Johannes Graefe bestens an die Gegner gewöhnt und haben bereits 7 Punkte Vorsprung (Stand 29.10.) vor einem Abstiegsplatz. In der letzten Woche gelang eine wirkliche Sensation als auf dem heimischen Sportplatz im entlegensten Winkel des Freistaates die Topmannschaft Bischleben/Möbisburg mit 2:0 niedergerungen wurde. Dabei erzielte der Torgefährliche Patrick Rode seinen mittlerweile 7. Saisontreffer. Damit heute wieder die Richtigen jubeln, sollte endlich das Potential abgerufen werden, welches ohne jeden Zweifel in unserer Truppe steckt. Mutig und entschlossen gilt es dem Gast entgegenzutreten um auch das 3. Heimspiel gegen die Eichsfelder siegreich zu bestreiten! Auf geht’s ihr Preußen, geht mit Mut und Stolz voran!

Nach dem 2:2 Unentschieden unter der Woche gegen Birkungen versucht unsere Zweite am Sonntag in Hüpstedt im nunmehr 6. Anlauf auswärts zumindest ein Pünktchen zu ergattern.

Die Voraussetzungen vor einem Auswärtsspiel beim VfL sind eigentlich wie immer ernüchternd. Bei der Stude-Elf drückt bekanntermaßen auf des Gegners Platz etwas der Schuh. Wie schon in den letzten beiden Jahren reist man als krasser Außenseiter an die Grenzen des Landkreises, doch auch damals konnte unsere Squadra dem Gegner unerwartet einige Punkte abtrotzen. Das letzte Mal im Juni diesen Jahres als ein Last-Minute Punkt den späteren Klassenerhalt sichern konnte. Dabei gilt es an die überzeugenden Auswärtsauftritte in Großvargula und Heyerode anzuknüpfen und auch einmal in der Fremde überzeugend nach vorn zu spielen. Denn mit 5 mickrigen Auswärtstoren verbreiteten unsere Jungs wahrlich nicht Angst und Schrecken wenn es auf Reisen geht. Ein weiterer Baustein kann die Defensive um Abwehrchef Alexander Mäder sein. So lange wie möglich die Null zu halten, um dann gefährliche Nadelstiche zu setzen, sollte die Devise lauten. Routinier Matthias Seifert wird wohl in sein Tor zurückkehren und Notnagel Sven Harnisch, der als „letzte Lösung“ sein Möglichstes im letzten Heimspiel gab, ersetzen.

Der VfL Hüpstedt 1892 wähnt sich zurzeit beim Blick auf die Tabelle vermutlich in einem schlechten Film. Der Aufstiegsanwärter der letzten beiden Jahre konnte bisher lediglich 12 Punkte sammeln und steht damit auf dem 12. Rang. Die Abgänge Dennis Kuhlmann (Mühlhausen) und Florian Meyer (Leinefelde) scheinen ein tiefes Loch ins Spiel des VfL zu reißen. Außerdem agiert Leistungsträger und Torjäger vom Dienst Christian Haltenhof seit 2 Spielen als Trainer des Teams und löste dabei Frank Reinecke ab, welcher nun wieder als Stürmer zum Einsatz kommt. Doch bevor wir uns an dieser Stelle zu sehr mit Nöten beschäftigen, die nicht die Unseren sind, besinnen wir uns lieber auf das eigene Spiel und stellen fest, dass es das nächste Abstiegsduell in einer Serie von direkten Duellen ist. Die Mannschaft steht jede Woche unter Strom und scheint sich dem Druck angepasst zu haben, wie der kämpferische Einsatz nach dem 1:2 Rückstand im Spiel gegen Birkungen gezeigt hat. Die Zweikämpfe wurden verbissen angenommen und jeder Zentimeter des Stadions umgepflügt. Selbiges sollte auch in Hüpstedt beherzigt werden. Preußen muss sich also nicht fürchten, wenn „der ewige Abstiegskampf“ eine weitere Fortsetzung findet, am Sonntag beim Lieblingsauswärtsgegner.

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