Reinhold rettet Preußen-Sieg - 2:1 mit Mühe und Not in Heiligenstadt
von Markus Fromm
Trotz eines durchwachsenen Auftritts im Heiligenstädter Gesundbrunnenstadion entführte die Harnisch-Elf drei Punkte nach Bad Langensalza. Steven Reinhold erlöste die mitgereisten Preußen-Anhänger acht Minuten vor dem Ende mit dem 2:1-Siegtreffer. Doch Zufriedenheit kam nur bedingt auf, denn die Darbietung einiger Preußen-Akteure war mit dem Auftritt in der vergangenen Woche nicht vergleichbar. Und dabei ging es gut los. Druckvoll wollte man die jungen Heiligenstädter beeindrucken und das gelang. Bischofs Abseitstreffer nach Freistoßflanke von Skibbe wurde zurückgepfiffen, Reinhold machte es in der 11. Minute besser, nach tollem Flankenlauf von Martin hielt er den Fuß hin und der mit viel Verbandsliga-Erfahrung beseelte Keeper Sternadel war überwunden. Aber leider dachten wohl einige im schwarz-weißen Trikot, dass dies bereits die drei Punkte bedeutet. Bischof setzte nur drei Minuten später einen Rückpass zu kurz, Domeinski verliert den Pressschlag gegen Haberzettel und der SCH-Torjäger zieht auf und davon, umkurvt Arnold und netzt zum Ausgleich ein. Die Preußen fanden von nun an überhaupt nicht mehr ins Spiel, einzig Standards brachten Gefahr. Reinholds Ecken waren gefährlich, Bischof verlängerte eine auf Gothe, der es aus drei Metern im Flugkopfball fertig bringt, den einen auf der Linie stehenden Verteidiger Kunze anzuköpfen. Uslars Distanzschuss hält Sternadel ebenso stark wie Bischofs Kopfball wiederum nach Reinhold-Ecke. So ging man 1:1 in die Halbzeit, man hatte zwar mehr Spielanteile, aber das Spiel in die Spitze war zu träge und behäbig.
Aber auch danach bestimmten viele Fehler im Spielaufbau das Preußen-Spiel. Wieder ein Bischof-Kopfball nach Skibbe-Flanke direkt auf Sternadel, dann erinnerte vieles an Ping-Pong-Gespiele, wobei sich beide Seiten die Bälle regelmäßig zuschoben. Einzig bei den Antritten von Reinhold brannte es in des Gegners Hälfte. So musste man sogar um den einen Punkt bangen, als Jäger kurz vor dem Strafraum Foul spielen musste und Haberzettel aus zentraler Position den Ball zwar scharf, aber von Arnold gut haltbar abzog (74.). Uslar hätte es dann machen können, doch verstolperte er aus fünf Metern freistehend (78.). Als dann Walter für den glücklosen Schönau kam ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. Mit dem besten Spielzug wurde das Spiel dann entschieden. Degner und Uslar tankten sich mit Doppelpass durch, Degners Flanke lässt Walter clever durchrutschen und Reinhold muss am langen Pfosten den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Den engagiert und mit viel Leidenschaft agierenden Gastgebern fiel dann nichts mehr ein, so dass der einige Male unglücklich pfeifende Schiedsrichter Pfeifer aus Breitenworbis nach drei Minuten Nachspielzeit abpfiff. Pure Erleichterung bei unserer Mannschaft, dass der Kelch des ersten Punktverlusts nochmal gerade so eben an ihnen vorbeigegangen ist. Das man nicht durch die Liga marschieren wird war allen klar und solche Spiele wird es noch mehr geben. Für das Kurstadtderby am Freitagabend gegen den heute ebenfalls siegreichen TSV Bad Tennstedt muss jedoch eine deutliche Steigerung her, denn da wird den Preußen schon mal gar nichts geschenkt werden. Aber zumindest konnte die Tabellenführung behauptet werden und mit 9 Punkten aus 3 Spielen ist das Maximum erreicht.
Tore: 0:1 Reinhold (11.), 1:1 Haberzettel (14.), 1:2 Reinhold (82.)
Zuschauer: 87
Preußen: Arnold, Gothe, Domeinski, Bischof, Degner, Skibbe (63. Jäger), Euchler, Martin (56. Röth), Uslar, Schönau (71. Walter), Reinhold
weiter im Kader: Carow, Schiller, Junghans