Schönau’s Kopf bringt Sieg nach doppeltem Rückstand zum Start der Rückrunde

von Markus Fromm

Was für eine Dramatik zum Beginn des Fußballjahres 2017. Viel hatte sich unsere 1. Mannschaft als Herbstmeister zum Auftakt gegen Wüstheuterode vorgenommen, zumal die Niederlage aus dem Hinspiel unbedingt gerade gerückt werden sollte. Allerdings waren alle Preußen ob des Spielverlaufs nah am Nervenzusammenbruch, am Ende erzwang das Team nach zweifachem Rückstand doch noch den Sieg.

Eigentlich sahen die ersten 10 Minuten nicht danach aus, dass etwas schief geht. Unsere Schwarz-Weißen zeigten ein kombinationssicheres Angriffsspiel und drangen mehrfach gefährlich in den gegnerischen Strafraum ein. Den gefährlichsten Abschluss verzeichnete Thomas Schönau, der per Grätsche nach einer Eingabe von rechts an den Ball kam und diesen knapp über die Torlatte setzte (3.). Dann passierte jedoch das, was man unbedingt vermeiden wollte. 20 Meter vor dem Tor fabrizierte unsere Abwehr ein unnötiges Foul und viele sahen sich an das Hinspiel erinnert. Wie damals schnappte sich Andre Thüne als Spielertrainer der Gäste das Leder und versenkte die Kugel in der rechten Torecke. Doch unsere Preußen fackelten nicht lange und gaben die richtige Antwort. Direkt mit dem folgenden Angriff kam man über rechts und die Flanke segelte perfekt auf den Elfmeterpunkt, an welchem Thilo Kleinert hoch stieg und das Ding per Kopf im linken Torwinkel unterbrachte. Unerklärlicherweise blieb das aber nur ein kurzer Munterwerder, denn nur wenige Minuten später erzielte der Aufsteiger erneut den Führungstreffer. Auf der linken Abwehrseite verloren unsere Mannen den Ball, welcher schnell in die Mitte kam, wo Ricardo Fromm ungedeckt einlochen konnte. Das war natürlich alles andere als eingeplant und in der Folgezeit wusste unsere Elf nicht so richtig, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Die Gäste stellten sich jetzt erwartungsgemäß hinten rein, während Preußen mehr mit Diskutieren über verschiedene Dinge beschäftigt war. Durch viele überflüssige Fouls kam zwischenzeitlich von beiden Seiten eine ziemliche Hektik auf, leider versäumte es Referee Tim Blanke aus Nordhausen in diesen Situationen energisch durchzugreifen. Dadurch war auch das Publikum über einige Zeit ziemlich aufgebracht, irgendwie hatte alles bis zur Halbzeit wenig mit Fußball zu tun. Hatten alle schon mit einem Rückstand zur Pause gerechnet, kam unser FSVP doch noch zum Ausgleich. Ein weiter Freistoß aus dem Halbfeld fand im Strafraum mit Max Domeinski einen Abnehmer, welcher die Stirn dran hielt und das wichtige 2:2 bescherte. Ein aufregender erster Durchgang ging damit pari zu Ende, so viele Nerven wollten eigentlich alle nicht unbedingt zum Start der Rückrunde lassen.

Aufgrund des Spielstandes war jedoch klar, dass der zweite Abschnitt nicht weniger emotional werden sollte. Preußen wollte natürlich zeigen, wo der Hammer hängt und versuchte es mit etlichen variablen Angriffen, die man jedoch selten zu Ende gespielt bekam. Aus zahlreichen Standards konnte zudem nichts Nennbares geholt werden. Die Eichsfelder Truppe versteckte sich auf der anderen Seite nicht und merkte, dass für sie auch etwas drin war. Ein ums andere Mal musste unsere Defensive in höchster Not retten, einmal hatte man kollektives Glück, als eine Bogenlampe aus 25 Metern von Andre Herburg am Querbalken landete. Das Ding hatten einige mit geschlossenen Augen schon zappeln sehen, das wäre der Genickschlag für unsere Formation gewesen. Stattdessen motivierte sich die Preußenriege nochmal und wollte unbedingt den dritten Treffer erzielen. Allerdings standen die Gäste sehr kompakt und ließen selten etwas in den Strafraum eindringen. Somit musste es ein Glückstor sein, was Preußen den doch etwas schmeichelhaften Sieg brachte. Ein langer Ball von links landete beim ungestörten Thomas Schönau, welcher quasi von der Grundlinie zum Kopfball ansetzte. Tatsächlich flatterte die Kugel über den Torwart und die Verteidiger hinweg ins Netz und die Freude kannte kein Halten mehr. Die Butter ließ man sich natürlich nicht mehr vom Brot nehmen und feierte einen nicht ganz verdienten Heimsieg. Richtig rund war das Spiel unserer Mannschaft noch nicht, so dass es einiger Absprachen für das Duell kommende Woche bedarf. Nach dem Schlusspfiff überwog aber erstmal die Erleichterung und nicht wenige gebrauchten die allseits beliebte Phrase „Wenn du oben stehst, hast du das Glück“. So ist es halt im Fußball, die enttäuschten Gäste zogen frustriert vom Feld, für sie war auf jeden Fall mehr drin. Eine kurze Meinungsverschiedenheit zwischen einigen Spielern war obligatorisch, es beruhigte sich jedoch alles wieder und so konnten sich unsere Preußen dem Jubel in der Kabine widmen.

Tore: 0:1 Thüne (10.), 1:1 Kleinert (11.), 1:2 Fromm (18.), 2:2 Domeinski (44.), 3:2 Schönau (83.)

Zuschauer: 112

Preußen: Pfestorf, Jäger, Moschkau, Domeinski, Karbstein (65. Fritz), Walter, Steinmetz, Degner (81. Franke), Kleinert, Schönau, Fiß (90. Engel)

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