Sieg an der Grubenstraße - 2:0-Erfolg bei Erfurt-Nord

von Markus Fromm

Der Weckruf des Trainers hat gefruchtet. Auch wenn das Auswärtsspiel bei Erfurt-Nord über weite Strecken nicht wirklich Verbandsliga tauglich war, hatte unser Team durch zwei Tore von Martin Fiß am Ende die Nase vorn und jubelte nach vier Wochen wieder über drei Punkte.

Auf dem Kunstrasen in der Erfurter Grubenstraße entwickelte sich ein regelrechts Hauen und Stechen. Immer wieder flog der Ball vogelwild über den Platz oder in die Strafräume hinein. Richtige Spielzüge oder kontrollierte Vorstöße gab es kaum zu bewundern. Man merkte, dass Erfurt im Abstiegsschlamassel steckt und unser Team nach weniger guten Ergebnissen etwas verunsichert wirkte.

Doch unsere Jungs fuchsten sich mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr in die Partie rein und harmonierten zum Ende hin als kämpferische Einheit. Zu Beginn gab es beiderseits gute Chancen. Franz Wiegel vergab frei im Strafraum, während auf der anderen Seite Julien Patzer zweimal gut parierte. Auch weitere Abschlüsse fischte er ohne Schwierigkeiten weg.

Nach der Pause scheiterte Wiegel mit einem Fallrückzieher aus zentraler Position, während Erfurt-Nord eine scharfe Eingabe knapp verpasste. Insgesamt erarbeiteten sich die Hausherren ein Plus an Tormöglichkeiten, gingen damit jedoch zu fahrlässig um. So schlug Mitte der zweiten Halbzeit die Stunde von Martin Fiß.

Unser Rekordschütze lauerte auf einen Schnitzer der heimischen Abwehr und tatsächlich ließ der Gastgeber die Kugel durchrutschen. Fisser ging gedankenschnell hinterher und traf aus 15 Metern überlegt in die linke Ecke. Das war wichtig, denn zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie in beide Richtungen kippen können und die Nordler waren dem Führungstreffer bedrohlich nahe.

Beinahe hätte unsere Elf direkt erhöht. Fiß erlief den Ball auf Rechtsaußen und legte in den Rückraum zu Finger, der direkt abzog. Der Schuss wurde aber geblockt und so hofften die Erfurter weiter auf ihre Chance. Diese ergab sich dann wenige Minuten vor dem Spielende.

Mit der Führung im Rücken konnten unsere Mannen erstmal kontrollierter Auftreten und bissen sich in die Zweikämpfe. Trotzdem kam das Leder immer wieder gefährlich in Richtung Strafraum, doch unser Keeper strahlte eine ordentliche Souveränität aus. Dennoch gab es kurz vor Schluss einigermaßen Herzrasen bei den 40 Preußen-Fans. Eine Flanke von links landete hinten beim eingewechselten Weichert, der aus drei Metern nur den Fuß hinhalten brauchte.

Das tat er auch, jedoch bugsierte er die Kugel nicht ins Netz, sondern fabrizierte eine Kerze in die Luft, welche Patzer in höchster Not wegfing. Unsere Truppe pustete mächtig durch, denn das hätte ohne weiteres der Ausgleich sein können oder müssen. Stattdessen fuhr unsere Offensive einen schönen Konter über Thilo Kleinert, welcher erst letzten Sonntag über 90 Minuten bei der Zweiten auf dem Platz stand.

Er holte sich das Bällchen auf der rechten Seite und drang in den Strafraum ein, wo er einen kurzen Moment überlegte, ob er das Ding selber versenken soll. Er sah jedoch den mitgelaufenen Martin Fiß und legte quer, so dass unsere Nummer 18 für sein 14. Saisontor keine Mühe hatte und die Entscheidung besorgte. Der Jubel  beim Schlusspfiff glich einer Erlösung und so gehen unsere Preußen mit Euphorie in das punktgleiche Nachbarduell gegen Struth.

Erfurt-Nord hingegen resignierte, denn im Prinzip zeigte die Heimelf kein schlechtes Spiel, muss sich aber die Chancenverwertung ankreiden. Es wird zwar schwer, dennoch wünschen wir dem Team unseres Ex-Spielers „Ecki“ alles Gute für das Saisonfinale.

Tore: 0:1/0:2 Fiß (66./90.)

Zuschauer: 135

Preußen: Patzer, Linz (70. Fernschild), Jäger, Domeinski, Lu. Ortlepp, Franke, Engel, Wiegel (76. Kleinert), Sauerbier (90. Scheer), Finger, Fiß

Weiter im Kader: Gath, Le. Ortlepp, Rösener

Zurück