Sieg in letzter Minute entrissen - nur ein Punkt zum Auftakt in Meuselwitz

von Markus Fromm

Nur 10 Fans waren mit zum ersten Spiel der neuen Thüringenliga-Saison ins entfernte Meuselwitz gereist und sahen eine spielfreudige Preußen Mannschaft, die den Auswärtssieg eigentlich schon sicher hatte. In der 6. Minute der Nachspielzeit (!) zeigte Schiedsrichter Jähnike aber auf den Punkt, so dass der Gastgeber in Unterzahl doch noch ausgleichen konnte. 

Unsere Mannen gingen unbekümmert in die Partie und setzten sofort auf Offensive. Martin Fiß wurde nach 4 Minuten im Eck des Strafraums von den Beinen geholt, eine Reaktion des Schirigespanns blieb jedoch aus. Dann eroberte sich Sebastian Degner den Ball auf Linksaußen und hatte freie Bahn zum Tor. Leider probierte er es zu früh mit einer Bogenlampe, die der Keeper in die Finger bekam (5.). Nach einer Ecke hatte Rico Gothe die nächste Chance, er hämmerte den Ball allerdings über das Tor (8.). Dennoch zeigte die Anfangsphase, dass die Zipsendorfer Abwehr ihre Schwierigkeiten hatte, mit dem Druck unserer Elf zurecht zu kommen. Nach vorn ging beim ZFC auch nicht wirklich die Post ab, bis auf einen im letzten Moment geblockten Schuss hatten die Hausherren nichts Gefährlichs zu bieten. Unser Team machte es weiterhin sehr ambitioniert und konnte Mitte der ersten Halbzeit über die Führung jubeln. Ein genauer Flugball aus der eigenen Hälfte landete bei Martin Fiß, der das Leder mitnahm und mit Tempo auf den Torwart zulief. Die Verteidiger konnten ihn nicht mehr stoppen und er ließ sich die Chance nicht nehmen. Bei einer ähnlichen Aktion konnte er kurz danach nicht so richtig Fahrt aufnehmen, flankte dafür auf den Kopf von Thilo Kleinert, der am 5er lauerte, wobei er vermeintlich im Abseits stand. Trotzdem harmonierte das Kombinationsspiel unserer Jungs, es machte Spaß, dem FSVP zuzuschauen. 
Nach der Pause stand unsere Abwehr weiter sicher und man spielte immer wieder schnelle Bälle auf die Flügel. So konnte Martin Fiß von links aufs Tor ziehen, aus spitzem Winkel zielte er am langen Pfosten vorbei (58.). Knapp 10 Minuten später wurde der eingewechselte Dennis John an der Mittellinie unsanft umgesenst, Öhler war mit Anlauf von der Seite in die Knochen gerutscht. Bis dato hatte der Unparteiische erst einen gelben Karton für Meuselwitz gezückt, nun holte er gleich die rote Karte aus der Hosentasche. Mit der gleichen Konsequenz hätte er in der ersten Halbzeit zwei klare Elfmeteraktionen für unser Team geben sollen, auch blieb im Anschluss ein Foul an Thilo Kleinert im 16er ohne Folge. In Überzahl ergaben sich nun einige Räume, leider schafften es unsere Offensiven nicht, die zahlreichen Zuspiele in die Spitze erfolgreich zu verwerten. Vor allem Martin Fiß war die ansonsten gewohnte Abgeklärtheit vor dem Tor nicht vergönnt, ein Schlenzer ging knapp drüber (75.) und gleich zwei Mal lief er alleine auf den Torwart zu, brachte die Kugel aber nicht an ihm vorbei (89./90.). Das sollte sich leider äußerst unglücklich rächen. Der letzte weite Ball in den Preußen Strafraum wurde verlängert und Max Geißler schmiss sich ihm entgegen. Der Stürmer fuhr das lange Bein aus und beide prallten zusammen. Wie auch immer der Schiri auf die Idee gekommen ist, dafür Strafstoß zu pfeifen - es half alles diskutieren nichts. Der Ball zappelte im Netz und das Ding war aus. 
Natürlich muss unsere Mannschaft früher den Sack zumachen, entsprechend groß war aber auch die Wut und der Frust auf die Spielleitung, denn diese war nicht verbandsligawürdig. 
Damit also zwei verlorene Punkte, denn ein gewonnener, aber spielerisch sah es auf jeden Fall sehr ordentlich aus und darauf lässt sich aufbauen. Letztes Jahr konnte unsere Mannschaft am ersten Spieltag in der 96. Minute per Elfmeter zum Ausgleich treffen, dieses mal musste man das Schicksal selbst ertragen. So ist Fußball. Natürlich ist die Enttäuschung erstmal groß, aber mit der gezeigten Leistung ist in den nächsten Wochen einiges möglich. 
 
Aufstellung: Geißler, Jäger, Eckermann (62. John), Domeinski, Gothe, Euchler, Engel, Degner (74.), Kleinert (80. Moschkau), Schönau, Fiß 
 
Weiter im Kader: Smollich, Franke, Finger 

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