Statement in Schweina - 1:0-Sieg und Platz 11 in der Tabelle
von Markus Fromm
Da hatte man kurzerhand das Auswärtsspiel in Schweina als das wichtigste Spiel der Hinrunde auserkoren, da war man neunmal zuvor auf dem Glücksbrunn-Sportplatz ohne Sieg geblieben und überwiegend mit herben Enttäuschungen nachhause gefahren, da fielen mit Patzer und Dittrich beide Torhüter aus, da war man seit Ende August über zwei Monate sieglos unterwegs. Und dann hauen die Jungs einen am Ende nicht unverdienten 1:0-Sieg raus, stellen die Punkteausbeute auf 12 und klettern auf Platz 11. Preußen ist manchmal unerklärbar und der Fußball kann wieder schön sein.
Trainer Thomas Wirth konnte auf die wieder genesenen Nico Pawlak, Luiz-Miguel Schack und Ben Seifert zurückgreifen, so dass der Kader durchaus gut bestückt war, wenn nicht beide Keeper nicht zur Verfügung stehen würden. Aber der Backup für solche Fälle, Carsten Hartmann, strahlte von Beginn an eine solche Ruhe aus, dass unsere junge Mannschaft zunehmend Sicherheit gewann in diesem so wichtigen Saisonspiel. Bei Schweina musste Torjäger Schellenberg nach dem Warm machen passen. Und so ging es auf tiefem, aber gut bespielbaren Geläuf ins Match. Preußen war zunächst auf die Sicherung des eigenen Gehäuses aus, Schweina gleich im Vorwärtsgang, die erste Gelegenheit per Kopf durch Baldè (5.), der aber über den Kasten zielte. Pfaff narrte dann Linz und steuerte allein auf Hartmann zu, sein Abschluss landete aber am Außennetz (21.). Gulov sorgte dann auf Preußen-Seite für den ersten Abschluss, sein 16-Meter-Abschluss ging knapp daneben (27.). Den Bruch im Aufbauspiel der Gastgeber gab es mit dem Ausscheiden von Lenker und Denker Arnold, eine Zerrung ließ ihn passen. Das Geschehen wurde nun deutlich ausgeglichener und es wurde um jeden Zentimeter Boden gekämpft und gekratzt. Bis zur Halbzeit blieb es ausgeglichen, aber torlos.
Das änderte sich nach dem Wechsel. Gleich die erste Gelegenheit bei den Preußen saß. Noak ließ im Mittelfeld zwei Mann ins Leere laufen und servierte den perfekten Pass in die Tiefe auf Seidel. Der marschierte allein auf von Butler zu und behielt die Nerven, versenkte den Ball flach ins Netz zum 0:1 (51.). Riesenjubel, nur wusste man nur allzu oft aus den letzten Spielen in Schweina, dass die Probleme mit einem gereizten Gegner jetzt erst anfangen würden. Noak selbst hätte nur kurz darauf erhöhen können, sein Knaller landete nach starker Einzelleistung an der Lattenoberkante (58.). Unsere Mannschaft verteidigte leidenschaftlich und Schweina fehlten die Ideen. Trainer Olaf Gabriel trieb zwar unaufhörlich seine Mannen an, aber irgendwie fehlten die klaren Gelegenheiten. Zwar flogen immer wieder Ecken und Flanken in den Sechzehner, aber alles nicht zwingend genug. Die Preußen konterten stark. Immer wieder über Gulov und Rösener auf den Außenpositionen, Seidel zwang von Butler zu einer Glanztat (80.). Die Stadionuhr hatte bereits die 90. Minute überschritten, da legte Pfaff quer auf Schellenberg, Dolzer schmiss sich in den Abschluss und blockte den Ball mit ausgestrecktem Arm. Elfmeter und wieder standen zwei Punkte unmittelbar auf dem Spiel. Der im Spiel sehr aktive, aber unglücklich agierende Baldè, nahm sich die Kugel und knallte volles Rohr drauf. Hartmann begräbt das Ding unter sich und sieht sich zehn eigenen Mitspielern am Hals. Das wars, Schack hätte beim letzten Konter noch erhöhen können, dann der Schlusspfiff von Schiedsrichter Joshua Herbert, der im Freudentaumel aller Preußen regelrecht unterging. Da rannten alle auf Matchwinner Carsten Hartmann zu, Trainer Thomas Wirth bedankte sich bei einem überragend leitenden Schiedsrichter, der ohne Gelbe Karte auskam. Man merkte dem Hessischen Unparteiischen an, dass er Regionalligaerprobt ist und das Spiel absolut im Griff hatte.
Bei den Preußen, die von nahezu der gesamten II. Mannschaft und weiteren Fans vor Ort unterstützt wurde, begab man sich nach all den Enttäuschungen zuletzt in Feierlaune. Es war an der Zeit, die schwarze Serie von Schweina zu beenden und nie war der Dreier wertvoller als jetzt. Nun kann man sich auf ein Fußballkreisderby gegen den Tabellendritten vom 1. FC Eichsfeld freuen, auch wenn dies aus bekannten Gründen auf dem heimischen Kunstrasenplatz ausgetragen wird. Mit der Einstellung von Schweina ist einiges möglich.
Tor: 0:1 Seidel (51.)
Zuschauer: 221
Preußen: Hartmann, Engel, Dolzer, Harnisch, Linz, Rösener (82. Schack), Pawlak, Fernschild, Gulov (78. Harbauer), Noak (90. Schaffel), Seidel (88. Touray)
weiter im Kader: Gath, Seifert