Steinmetz und Jakubis die Derbyhelden - 2:0-Sieg gegen Schlotheim/Mehrstedt

von Benno Harbauer

Bei herrlichem Spätsommerwetter und über 200 Derbybesuchern hatte zunächst die Sicherheit des eigenen Tores oberste Priorität bei beiden Teams. Die Gastgeber, die im Sturm überraschend mit Röth und Jendreck begannen, konnten zunächst keine Akzente in der Offensive setzen, Schlotheim setzte mit Richter, der frei im Strafraum zu lange zögerte und von Gothe abgeblockt wurde, das erste Achtungszeichen (15.). Auch Reuter, der im ersten Durchgang einige Male seinem Bewacher Scholz entwischte, setzte mit links einen gefährlichen Flankenball knapp am Dreiangel vorbei. Mit dem ersten eigenen gefährlichen Angriff machten die Preußen auch gleich den ersten Treffer. Der für den gesperrten Domeinski als Kapitän auflaufende John setzte sich energisch im Sechzehner der Spielgemeinschaft durch, der Ball prallte zu Steinmetz, der den Ball volley aus 10 Metern veredelte und auf 1:0 stellte (25.). Doch die Gäste aus Schlotheim nahmen jetzt Fahrt auf, nach einer halben Stunde bot sich ihnen gleich im Doppelpack die Ausgleichschance, nach Ecke von Reuter wuchtete der total frei stehende Grohs per Kopf aufs Gehäuse, doch Jakubis klärte mit einer Glanztat. Nur eine Minute später setzte sich erneut der starke Reuter auf rechts durch, flanke auf Schuchardt, doch der kam auch aus einem Meter per Kopf nicht am erneut stark reagierenden Jakubis vorbei. Der Ball war wohl knapp hinter der Linie als Jakubis ihn unter sich begraben hatte, Glück für die Preußen, doch der insgesamt hervorragend leitende Schiedsrichter Hollandt aus Oberhof sah dies in diesem Fall anders. Für Gästetrainer Harald Fritz gab es jedoch reichlich Gesprächsbedarf mit dem Unparteiischen, was er ihm auch deutlich mitteilte. Die letzte Gelegenheit vor der Pause vergab Röth, sein Schuss von der Strafraumgrenze war eine sichere Beute von Schmidt. Jendreck musste mit dem Halbzeitpfiff verletzt raus, das Foul von Schuchardt setzte ein Stoppzeichen. Krumbein ersetzte ihn.

Die zweite Hälfte lebte von seiner Spannung. Es war ein intensives Derby, das nach einer Stunde auch immer mehr Nicklichkeiten bereit hielt, wobei es nie unfair war, dafür kennen sich die Akteure auf beiden Seiten auch zu gut. Schlotheim war dem Spielstand geschuldet zwar optisch überlegen, doch Chancen konnten sie sich keine herausspielen. Viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab, die zentralen Abwehrreihen agierten jedoch konsequent und fehlerfrei. Sowohl Gothe und Jäger als auch die Gebrüder Daniel räumten alles ab, so dass die Torhüter kaum eingreifen mussten. Nach einer Stunde kam bei den Gästen erstmals in dieser Saison der inzwischen 40-jährige Routinier Bartsch, außer einigen clever herausgeholten Freistößen gingen jedoch kaum Akzente von ihm aus. Die Gastgeber brachten mit Ziegler und Reinhold zwei weitere Offensivkräfte und das zahlte sich aus. Zunächst war Krumbein frei durch, doch sein Faller im Eins-gegen-Eins mit Torhüter Schmidt war zu offensichtlich auf Elfmeter ausgerichtet, aber nur eine Minute später doch die Entscheidung. Nach Flanke von John setzte sich Röth durch, bei seinem Kopfball reagierte Schmidt erstklassig, den Nachschuss von Steinmetz musste er jedoch passieren lassen (80.). Somit entschied der Doppeltorschütze des Derby. Doch Schlotheim gab aber noch nicht auf, Reuter, der in der zweiten Hälfte total abtauchte und von Scholz jetzt enger und intensiver bearbeitet wurde, hatte in der 85. Minute aus 17 Metern per Freistoß die Chance zum Anschluss, knallte aber zweimal in die Mauer, auch sein Volleyschuss nur eine Minute später ging über den Kasten. Glück dann für die Preußen, der eingewechselte Plappert nahm eine Eingabe von Grohs direkt, sein Ball knallte vom einen Innenpfosten an den anderen und von da aus zurück ins Spielfeld. Da wusste man, dass heute nichts passieren würde. Auch die Nachspielzeit überstand die Geuß-Elf unbeschadet und so war nach 13 Jahren der erste Sieg gegen Schlotheim in Sack und Tüten. Auf Preußen-Seite plumpste der Stein der Erleichterung, Schlotheim haderte ein wenig mit fehlenden Glück in zwei Situationen, aber die Preußen verdienten sich mit einer engagierten Mannschaftsleistung den Dreier, der genau zur richtigen Zeit kommt. Mit dem Doppeltorschützen Steinmetz und Jakubis im Tor hatten sie die entscheidenden Leute in ihren Reihen. Jetzt geht es nach Nordhausen (das Spiel wurde gestern auf Sonntag (!) verlegt, wahrscheinliche Anstoßzeit um 12:30 Uhr wegen des THC-Champions-League-Spiels um 15 Uhr ebenfalls in Nordhausen), wo man ebenfalls nicht chancenlos ist. Für alle Fans aus Bad Langensalza eine willkommene Chance für eine Doppelveranstaltung, auch die Mannschaft wird wohl in der Wiedigsburghalle dabei sein, wenn es vorab keine Niederlage gibt.

 

Tore: 1:0 Steinmetz (25.), 2:0 Steinmetz (80.)

 

Zuschauer: 200

 

Aufstellung: Jakubis, John, Gothe, Jäger, Scholz, Steinmetz, Skibbe, Hatzky, Schönau (57. Ziegler), Jendreck (46. Krumbein), Röth (82. Reinhold)

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