Auftakt in Bad Tennstedt knapp verloren

von Markus Fromm

Mit dem Kurstadt-Derby stand für unsere zweite Mannschaft am vergangenen Wochenende das erste Spiel der Kreisligasaison 2018/19 auf dem Programm. Hatte man letztes Jahr noch beide Spiele deutlich gegen den TSV Bad Tennstedt verloren, wollte man endlich etwas Zählbares vom Österberg mitnehmen, jedoch standen dem Trainerteam für dieses Unterfangen nur 13 Spieler zur Verfügung. Trotzdem fuhr man nach dem souveränen Sieg im Pokal selbstbewusst nach Bad Tennstedt.
Bei abermals enorm hohen Temperaturen entwickelte sich zunächst ein Spiel, was eher einem müden Sommerkick als einem Derby gleichkam. Keine nennenswerten Torchancen und zu lässig geführte Zweikämpfe prägten das Bild bis zur ersten Trinkpause. Nach dieser dann der erste Aufreger des Spiels: Anders wurde im gegnerischen Strafraum angespielt, Kapitän Katzer stand eng hinter ihm und der clevere Routinier fiel nach einer minimalen Berührung. Der bis dahin sehr gut leitende Schiedsrichter Sorkale zeigte zur Aufregung der Preußen auf den Punkt. Der Gefoulte ließ sich von der Aufregung nicht anstecken und verwandelte selbst. Smollich ahnte zwar die Ecke, hatte gegen den platzierten Schuss aber keine Chance. In Folge des Rückstandes wollte die Zweite das Ergebnis schnellstmöglich korrigieren, aber 2 Abschlüsse von Geburtstagskind Hoxha gingen entweder neben das Tor oder waren sichere Beute für Zier im Tor der Gastgeber und erzeugten dementsprechend wenig Gefahr. Die Riesenchance zum Ausgleich dann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Junghans und Schöneberg erkämpften sich zusammen stark den Ball im 16er des TSV, Junghans bediente den völlig freien Kuhners, doch der zeigte im 1-1 gegen Zier Nerven und drosch den Ball über das Tor. So ging man durch einen zweifelhaften Elfmeter gegen sich mit einem Rückstand in die Kabine, jedoch hatte man das Gefühl, dass wenn man in der zweiten Halbzeit noch mehr Derbymentalität zeigt, auf jeden Fall etwas mitzunehmen ist. Coach Maroldt wollte, dass die Mannschaft einfachen Fußball spielt und keinen Zweikampf mehr ohne 100% Leidenschaft und Aggressivität führt. Scheinbar zeigte die Ansprache Wirkung und auf einmal wurde eine ganz andere Körpersprache an den Tag gelegt.

Defensiv war man wie schon in Halbzeit 1 kaum gefordert und nach vorn wurden sich zunehmend mehr Chancen herausgearbeitet, die allerdings auch nicht wirklich zwingend waren. Einzig ein Hoxha-Freistoß und ein Fernschuss von Hölzel stellten Zier vor Probleme, jedoch zeigte dieser in den jeweiligen Situationen seine Klasse und hielt die 0 für sein Team. Fragwürdig war, warum der Pfiff des Schiedsrichters ausblieb, als Schöneberg klar im gegnerischen Strafraum gehalten und am Bein getroffen wurde. Insgesamt gab der Schiedsrichter in der Schlussviertelstunde das Spiel ein wenig aus der Hand, als dann doch noch Derbystimmung aufkam und etliche hitzige Zweikämpfe und Nickeligkeiten geführt worden sind. Zu dieser Zeit machte die Zweite natürlich hinten auf und startete eine Schlussoffensive. Das gab den Gastgebern Platz zum Kontern. Hieraus ergab sich die einzige nennenswerte Chance neben dem Elfmeter für den TSV. Anders schließt im 1-1 mit Smollich ab, dieser bekommt noch die Hand an den Ball und den Richtung Tor rollenden Ball klärte der gerade eingewechselte Hildebrandt kurz vor der Linie. Aber auch das half nichts mehr und man verlor den Saisonauftakt.
Schlussendlich muss man sagen, dass sicherlich mehr drin gewesen wäre und man sich aufgrund einer dominanten zweiten Halbzeit und einem kleinen Chancenplus wenigstens einen Punkt verdient gehabt hätte. Bad Tennstedt dagegen zeigte sich äußerst effektiv und spielte seine ganze Erfahrung gegen die wieder blutjunge Truppe des FSVP aus. Ein zweifelhafter Elfmeter führte zum Tor des Tages, jedoch sollte man lieber an der eigenen Chancenverwertung arbeiten, als die Schuld beim Schiedsrichter zu suchen. Nächste Woche gegen Ballhausen sollen dann endlich die ersten Tore der Saison erzielt und die ersten Punkte eingefahren werden.

Aufstellung: Smollich, H. Schmidt, P. Schmidt, Freitag, Hölzel, Hoxha, Junghans, Schöneberg (55. Gath), Katzer, Kuhners (73. Hildebrandt), Weißenborn

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