Was war das denn? - 0:2 gg. Spitzenreiter nach viel Leidenschaft

von Markus Fromm

Da kommt der Top-Favorit der Liga mit 8 Lizenzspielern des Regionalliga-Kaders in der Anfangsformation, die mit dem Fußball mehr verdienen als manch einer im normalen Arbeitsdienst und alle nur über die Höhe des Ergebnisses diskutieren, und am Ende wird diskutiert über die eine Entscheidung des Unparteiischen, die so bitter für die Preußen war. Geschockt war man nur kurz über die Aufstellung der Becken, Goslar, Carl, Georgi, Bertram, Bergmann, Bieler und vor allem Langer, die alle mehr Regional- als Verbandsliga spielen wollen, doch es half nichts, raus und dagegen halten. Schiri Lorenzen aus Erfurt hat sicher nicht viel falsch gemacht, in der ersten Hälfte übersah er einmal eine klare Tätlichkeit von Goslar gegen Degner mit einem Schlag ins Gesicht, doch die 58. Minute brachte alle in Wallung auf Seiten der Hausherren. Die Preußen erobern den Ball von den aufgerückten Gästen und laufen mit drei (!) Leuten ohne Gegenwehr auf den Kasten der Gäste zu. Doch Schiri Lorenzen unterbricht und zeigt nach einem Foulspiel Gelb gegen Schneider. Warum, weshalb, wieso weiß keiner, Gelb hätte doch auch später ... es half nichts, eine ganz bitere Entscheidung.

Klar war es eine Abwehrschlacht, klar hatte man einige Male den Papst in der Tasche bei klaren Chancen der Gäste, aber dieses Ding hatte entscheidendes Ausmaß am Ergebnis (wenn er denn reingegangen wäre!). Los ging es zu Beginn mit zwei Distanzschüssen von Harrer, die Arnold entschärfte (10., 22.), Langers Lattenkopfball nach Ecke (27.) und Georgis dicke Chance allein vor Arnold (41.) waren Folge der dauernden Überlegenheit, doch es stand 0:0. Und dann klaut Reinhold Carl den Ball und läuft auf Keeper Bertram zu. Der erste Riese, zumal Degner bei Abspiel nur einschieben braucht, doch Bergmann bekommt noch den Fuß dazwischen. Mit dem Halbzeit-0:0 ist alles gut für die Preußen.

 

Die Gäste angefressen, bringen Leuchtturm Pelan für die zentrale Sturmmitte, doch Preußen hält dagegen. Degner sogar mit dem ersten Torschuss (55.), dann hält Arnold stark gegen Pelan (57.). Dann das bittere Zurückpfeifen von drei auf den Keeper zulaufenden Preußen, der bei Wacker eingewechselte Ernst setzt kurz darauf einen Kopfball aus fünf Metern daneben. Doch Wacker tut sich weiter schwer gegen das Bollwerk anzulaufen. Erste Hoffnungen auf einen unverhofften Punktgewinn machten sich breit. 18 Minuten vor Ende brachte dann jedoch Becken den Ball über die Linie, eine starke Kombination endete im Tor. Die Preußen kämpften weiter aufopferungsvoll, doch erst Pelan, dann Georgi und wieder Pelan (81., 83., 84.) mussten eigentlich allein vor Arnold die Entscheidung bringen, sie versagten und scheiterten. Becken machte es kurz vor Schluss mit einem Abstauber besser, 2:0. Und wie schon beim ersten Tor, so keiner freute sich bei den Gästen, man nahm es zur Kenntnis. Eine merkwürdige "Mannschaft" aus Profis, Möchte-gern-Stars und vielen guten Fußballern, die für die Verbandsliga viel zu gut sind, brachte den Dienst zu Ende. Nun gut, wenn das Spaß macht. Unseren Jungs ein Riesenkompliment, kämpferisch überlegen, fußballerisch unterlegen, hätten sie Minimum einen Punkt mitnehmen sollen, aber da war ja die achtundfünfzigste Minute, da hätte man ... Aber Glückwunsch an Nordhausen, natürlich verdient, aber interessiert hat es so richtig auch keinen im roten Trikot, denn alle wollen Erste und warum muss man dann in Langensalza ran. Ein merkwürdiges Spiel!

 

Tore: 0:1 Becken (71.), 0:2 Becken (87.)
 
Zuschauer: 105
 
Preußen: Arnold, Jäger, Domeinski, Karbstein (69. Fritz), Moschkau, Steinmetz, Degner (75. Skibbe), Euchler (81. Junghans), Martin, Reinhold, Schönau 


weiter im Kader: Werner

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